Grippeschutzimpfung

Der Appell, sich rechtzeitig gegen Grippe zu schützen, richtet sich vorrangig an die Risikogruppen, z.B. an Menschen mit chronischen Erkrankungen der Atemwege und des Herz-Kreislauf-Systems, Diabetes, Nieren-, Leber- oder Krebserkrankungen, aber auch an Menschen, die Personen mit den vorgenannten Erkrankungen betreuen, sowie Personen, die beruflich mit Tieren in Kontakt kommen. Auch Blutspendern, Ordnungskräften, Schwangeren und Personal in Gesundheitseinrichtungen und Schulen sowie allen Menschen ab 60 wird die Impfung empfohlen.

Jedoch können auch Personen, die nicht zu den Risikogruppen gehören, sich gegen Grippe impfen lassen. Die Impfungen können nach Vormerkung in den Impfzentren, weiters bei den teilnehmenden Ärzten/Ärztinnen für Allgemeinmedizin sowie bei den Kinderärztinnen und -ärzten freier Wahl und in den Apotheken kostenlos durchgeführt werden.

Wie bisher, dürfen in den Apotheken nur Personen, die keine Medikamente einnehmen bzw. keine Vorerkrankungen haben, geimpft werden.

Häufige Fragen und Antworten zur Grippeschutzimpfung

Sind die Impfstoffe gegen Grippe und Corona kostenlos?

Ja. Die Impfdosen werden allen Bürgerinnen und Bürgern kostenlos angeboten, nicht nur den Personen, die einer Risikogruppe angehören.

Quelle: Gesundheitsministerium, Südtiroler Sanitätsbetrieb; Stand: 04.10.2023

Welchen Personengruppen wird die saisonale Grippeschutzimpfung empfohlen?

Folgende Personen haben ein erhöhtes Risiko für Komplikationen oder stationäre Aufenthalte infolge einer Grippeerkrankung:

  • Personen, die 65 Jahre oder älter sind;
  • Schwangere Frauen unabhängig vom Trimester, Frauen im Wochenbett (oder “postpartum”);
  • Personen im Alter von 6 Monaten bis 65 Jahren, welche an Vorerkrankungen leiden, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf der Grippe haben:
  1. Atemwegserkrankungen (inklusive schweres Asthma, bronchopulmonale Dysplasie, zystische Fibrose, chronisch obstruktive Lungenerkrankung – COPD);
  2. Herz-Kreislauf-Erkrankungen, einschließlich angeborene und erworbene Herzerkrankungen;
  3. Diabetes mellitus und andere metabolische Erkrankungen (einschließlich Obesitas mit einem BMI >30);
  4. Chronische Nieren- und Nebenniereninsuffizienz;
  5. Erkrankungen der Blutbildungsorgane und Hämoglobinopathien;
  6. Tumorerkrankungen, auch bei Chemotherapie;
  7. Angeborene oder erworbene Antikörpermangelsyndrome, Immunsuppression durch Medikamente oder HIV;
  8. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen oder Malabsorptionssyndrome;
  9. Erkrankungen, bei denen ein größerer chirurgischer Eingriff geplant ist;
  10. Erkrankungen mit erhöhtem Risiko der Aspiration von respiratorischen Sekreten (z.B. neuromuskuläre Erkrankungen);
  11. Chronische Lebererkrankungen.
  • Kinder und Jugendliche in Langzeitbehandlung mit Acetylsalicylsäure, die im Falle einer Grippeinfektion ein Risiko für das Reye-Syndrom haben;
  • Personen in Langzeiteinrichtungen unabhängig vom Alter;
  • Familienangehörige und Kontaktpersonen (Erwachsene und Kinder) von Personen, die ein hohes Risiko für Komplikationen haben (unabhängig davon, ob die betroffene Person geimpft wurde oder nicht).

Personen im öffentlichen Dienst von primärem kollektivem Interesse und andere Kategorien der Werktätigen:

  • Ärzte, sanitäres und soziosanitäres Personal, welches bei seiner Tätigkeit Personen mit erhöhtem Risiko für Komplikationen anstecken könnte;
  • Polizei;
  • Feuerwehr;
  • Andere Kategorien von gesellschaftlichem Nutzen, die für die Ausübung ihrer Tätigkeit von der Impfung profitieren könnten; diese werden von den Regionen und autonomen Provinzen festgelegt;
  • Zuletzt ist es internationale Praxis, die Impfung von Seiten der Arbeitgeber ihren Angestellten, welche besonders exponiert sind, aktiv und kostenlos anzubieten, um negative Auswirkungen auf ihre Produktivität zu vermeiden.

Personen, welche beruflich Kontakt mit Tieren haben, die eine Infektionsquelle für nicht-humane Influenzaviren sein könnten:

  • Tierzüchter;
  • Personen die in einer Tierzucht arbeiten;
  • Personen die im Tiertransport arbeiten;
  • Schlachter und Impfende;
  • Öffentliche und private Tierärzte.

Andere Kategorien

  • Blutspender;
  • Gesunde Kinder von 6 Monaten bis 6 Jahren*;
  • Personen zwischen 60 und 64 Jahren*.

* In Anbetracht der WHO-Empfehlungen und einer sich entwickelnden epidemiologischen Situation akuter viraler Atemwegserkrankungen wird die Impfung dieser Gruppen auch für die Saison 2023-2024 empfohlen.


Quelle: Gesundheitsministerium, Südtiroler Sanitätsbetrieb; Stand: 04.10.2023

Kann man die Grippeschutzimpfung mit der Coronaschutzimpfung kombinieren?

Ja. Ab 04.10.2023 ist es möglich, sich bei einem der Impfzentren des Südtiroler Sanitätsbetriebes vorzumerken, indem man hier klickt. Die ersten Termine werden für 09.10.2023 vergeben. Wer sich bei einem Arzt/einer Ärztin für Allgemeinmedizin, einem/einer frei wählbaren Kinderarzt/Kinderärztin oder in einer der teilnehmenden Apotheken impfen lassen möchte, möge sich bitte direkt an diese wenden.

Quelle: Südtiroler Sanitätsbetrieb; Stand: 04.10.2023

Welche Impfstoffe werden für die Grippeimpfung verwendet?

Folgende Impfstoffe werden für die Grippeschutzimpfung verwendet:

  • Fluenz Tetra für Kinder und Jugendliche zwischen 24 Monaten und 18 Jahren;
  • Influvac S Tetra für Erwachsene und Kinder ab 6 Monaten;
  • Efluelda (Influenza High Dose) für Erwachsene über 65 Jahre.

Informationen zu Verabreichung, Gegenanzeigen und Nebenwirkungen finden Sie in den Beipacktexten.


Quelle: Gesundheitsministerium, Südtiroler Sanitätsbetrieb; Stand: 04.10.2023

Warum ist es wichtig, sich gegen Grippe impfen zu lassen?

Man schätzt, dass weltweit jährlich rund eine Milliarde an Grippefällen verzeichnet werden, wovon sich drei bis fünf Millionen als schwere Fälle und rund 290.000 – 650.000 als Todesfälle (Daten FluNet der WHO) entwickeln. In Europa stecken sich rund 10-30% aller Menschen an, Hunderttausende davon müssen stationär in den Krankenhäusern aufgenommen werden. Das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) schätzt, dass jedes Jahr in Europa 4-50 Millionen an symptomatischen Grippeinfekten auftreten und 15.000/70.000 europäische Bürgerinnen und Bürger an den Folgen der Grippe sterben. 90% aller Todesfälle betreffen Menschen, die älter sind als 65, vor allem, wenn sie zudem noch an chronischen Krankheiten leiden. Laut einer Analyse der Grippesaisonen 2010-2011 bis 2019-2020, wurde festgestellt, dass rund 10,4% der italienischen Bevölkerung grippeähnliche Symptome entwickelt (ILI). Grippe und damit verbundene Lungenentzündungen werden unter den 10 häufigsten Todesursachen geführt.

Quelle: Gesundheitsministerium, Südtiroler Sanitätsbetrieb; Stand: 10.10.2023

Welches sind die typischen Grippesymptome?

Typische Grippesymptome zeigen sich durch plötzlich ansteigendes hohes Fieber, Husten und Muskelschmerzen. Es kann auch zu Kopfschmerzen, Frösteln, Appetitlosigkeit, Schwächegefühl und Halsschmerzen kommen, ebenso zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, vor allem bei Kindern. Der Großteil der Infizierten wird innerhalb von 7-10 Tagen wieder gesund, aber einige Menschen (älter als 65, Kleinkinder und Erwachsene mit chronischen Erkrankungen) haben ein hohes Risiko, schwere Komplikationen oder eine Verschlechterung ihres Grundzustandes zu entwickeln.

Quelle: Gesundheitsministerium, Südtiroler Sanitätsbetrieb; Stand: 10.10.2023

Unterlagen

Wer die Grippe- und die Coronaschutzimpfung am selben Termin machen möchte, braucht den Anamnesebogen nur einmal auszufüllen.